KUNST IN KUBA

Die Hochschulen für Kunst werden ebenfalls staatlich stark gefördert und sind auf einem weltweit hohen Niveau. Als Künstler hat man in Kuba eine gewisse Narrenfreiheit und einen gesellschaftlich angesehenen Status. Kunst bietet zudem die Möglichkeit, sich mit sich selber auseinanderzusetzen. Gefühle wie Angst, Wut, Liebe oder Lust können kanalisiert werden in ein Gefäss, zum Beispiel in einem Bild. Aber auch historische Ereignisse oder der aktuelle Zeitgeist können manifestiert werden. Wegen der doppelten Isolation der Kubaner, siehe ALLGEMEIN, ist dies in Kuba besonders wichtig und erklärt zu einem Teil die enorme Vielfalt an Kunst in Kuba. Zum andern hat es sicher auch mit den Kubanern an sich zu tun. Viele Kubaner haben afrikanische Wurzeln und entsprechendes Temperament. Das zeigt sich in ihrer Bildsprache, einerseits durch typisch karibisch oder ‚afrikanisch’ starke Farben und Akzente, andererseits durch die Thematik ihrer Herkunft und Geschichte. In vielen Bildern fliessen afrokubanische Götter, Formen und Geschichten mit ein, manchmal nur untergründig, manchmal dominant. Da die kubanischen Künstler dank ihrer ausgezeichneten Kunsthochschulen maltechnisch auf einem sehr hohen Niveau sind und zudem sehr experimentierfreudig, entsteht diese enorme Vielfalt an Stilen, Formen, Farben in der zeitgenössischen kubanischen Malerei. Insbesondere die jungen Künstler gehen mit einer erfrischenden, oft fast kindlichen Unbekümmertheit zu Werk und lassen den Betrachter immer wieder Staunen.

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